mint PI-RADS v2 Report als Standard der Kommunikation mit Urologen - Interview mit PD Dr. Röthke

Seit Anfang 2017 werden die PI-RADS v2 Befunde bei PD Dr. Matthias Röthke, ärztlicher Geschäftsführer bei Conradia in Hamburg, ausschließlich mit mint Lesion™ durchgeführt (siehe einen Beispiel-PI-RADS-Befund hier). Im Interview geht er auf die Besonderheiten der Prostatauntersuchung ein und wie Mint dabei unterstützt.

Welche besonderen Anforderungen sind an die Radiologie bei der Prostata-Befundung mit PI-RADS v2 gestellt?

Das PI-RADS-System gibt genaue Vorgaben vor, wie einzelne Läsionen in den unterschiedlichen Sequenzen, also der T2-gewichteten Bildgebung, den diffusionsgewichteten Sequenzen sowie der Kontrastmittelperfusion zu bewerten sind. Dabei wird zusätzlich zwischen Läsionen der äußeren, peripheren Zone der Prostata und den in der inneren Drüse gelegenen knotigen Veränderungen der Transitionalzone bezüglich des PI-RADS-Bewertungssystems unterschieden. Neben der exakten Anwendung des Scoringsystems muss darüber hinaus noch eine Lokalisationsdiagnostik der Auffälligkeiten vorgenommen werden, die anhand eines standardisierten Sektorenschemas der Prostata an den zuweisenden Kollegen, in der Regel einen Urologen, übermittelt wird.

Wie hilft mint Lesion™, diesen Anforderungen gerecht zu werden?

Mint bietet eine durchgehende Softwareunterstützung bei der Lokalisation von malignomsuspekten Läsionen und deren standardisierter Dokumentation anhand des PI-RADS-Schemas und der grafischen Verankerung in dem standardisierten Prostataschema. Des Weiteren gibt es Methoden zur Volumetrie der Prostata. Ein weiterer großer Vorteil liegt darin, dass Patienten, die sich unter aktiver Überwachung befinden, in der Regel bei einem gesicherten niedriggradigen Prostatakarzinom im longitudinalen zeitlichen Verlauf genau überwacht werden können und gegebenenfalls eine Intervention bzw. erneute Biopsie von neu aufgetretenen/maligne transformierten Herden vorgenommen werden kann. Natürlich ist die Software auch hervorragend geeignet, Patienten in klinischen Studien zu untersuchen und dokumentieren.

Wie reagieren die Urologen auf die angepasste Befundkommunikation?

Die Urologen, mit denen ich bereits seit mehreren Jahren zusammenarbeite, begrüßen die standardisierte Befundung und Befundübermittlung sowie die exzellente Dokumentation der Befunde mit dem Sektorenschema ausdrücklich. Der Mint-Bericht ist mittlerweile zum Standard in der Übermittlung und Kommunikation mit den urologischen Fachkollegen geworden, die darauf nicht mehr verzichten wollen.

Wie ist diese Entwicklung aus Patientensicht zu bewerten?

Für den Patienten bietet die standardisierte Befundung größtmögliche Befundsicherheit, da durch die Softwareunterstützung keine wesentlichen Schritte bei der Befundung der mpMRT bzw. MR-Prostatographie und Ermittlung der jeweiligen PI-RADS-Scores übersehen werden können. Zusätzlich liefert die grafische Befundübermittlung präzise Informationen für den Urologen, um einen möglichen suspekten Herdbefund im Anschluss genau und gezielt biopsieren zu können. Damit werden falsch-negative Biopsien vermieden. Für Patienten unter aktiver Überwachung (Active Surveillance) gibt die Möglichkeit zur standardisierten longitudinalen Verlaufskontrolle die momentan größtmögliche Genauigkeit und Sicherheit.

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