Bedeutsame Erkenntnisse aus der radiologischen Forschung

Entdecken Sie eine Sammlung von Zusammenfassungen kürzlich durchgeführter Studien, die aktuelle Themen wie strukturierte Befundung, Texturanalyse, Radiomics oder neue Imaging Biomarker beleuchten. Erfahren Sie, welche Rolle mint Lesion™ in diesen Studien gespielt hat, und kontaktieren Sie uns, wenn Sie Fragen zu unserer Softwareplattform haben.

Hier finden Sie eine detaillierte Liste wissenschaftlicher Publikationen, in denen mint Lesion™ eine wesentliche Rolle gespielt hat:

Zu den Publikationen

Medizinische Universität Innsbruck: Beurteilung der strahleninduzierten Veränderungen der Skelettmuskulatur mittels Radiomics

Ziel dieser an der Medizinischen Universität Innsbruck durchgeführten Studie [1]  war die Untersuchung von Gewebeveränderungen bei Patienten mit Plattenepithelkarzinom des Kopfes und Halses (HNSCC) nach primärer Radiochemotherapie (RCT) mittels Radiomics-Analyse. Patienten mit lokal fortgeschrittenem HNSCC benötigen häufig eine primäre RCT und trotz Intensitätsmodulation können die erwünschten strahleninduzierten Effekte, die bei HNSCC beobachtet werden, auch als Nebenwirkungen in gesundem Gewebe, z. B. dem Musculus sternocleidomastoideus (SCM), auftreten. Das optimale Zeitfenster für eine Salvage-Operation, die häufig nach einer primären RCT in Betracht gezogen wird, liegt nach allgemeiner Auffassung zwischen 6 und 12 Wochen nach der RCT. Dieser Zeitrahmen wird weitgehend durch klinische Studien bestimmt, die sich auf chirurgische Komplikationen konzentrieren und nicht direkt die Auswirkungen der Strahlung auf den SCM untersuchen.

Diese Studie ist die erste, die kurzfristige RCT-induzierte Veränderungen der Skelettmuskulatur nach RCT bei HNSCC-Patienten mittles Radiomics untersucht, einem datengesteuerten Ansatz, der auf die Extraktion und Verarbeitung quantitativer Daten zur Analyse bildbasierter Informationen abzielt.

Mit Hilfe des mint Lesion™ Radiomics-Moduls analysierten die Forscher die CT-Scans von 98 HNSCC-Patienten und konzentrierten sich dabei auf drei wichtige Parameter: Volumen, mittlere Positivität der Pixel (MPP) und Gleichmäßigkeit.

Die Studie ergab eine signifikante Verringerung des Volumens nach primärer RCT. Insbesondere verringerte sich das Volumen des SCM von 9,0 auf 8,4 mL und das Volumen der paravertebralen Muskulatur (PVM) von 96,5 auf 91,9 mL. Diese beobachtete Abnahme war unerwartet, da eine Zunahme aufgrund von Entzündungen und Ödemen im SCM, der direkt von der Bestrahlung betroffen ist, erwartet wurde. Außerdem wurde ein signifikanter Rückgang des PVM-Volumens festgestellt, der in erster Linie durch die Chemotherapie und nicht durch die Bestrahlung beeinflusst wurde.

Zudem wurde es als unwahrscheinlich bezeichnet, dass diese Volumenveränderungen nur in Folge von Bestrahlung, Chemotherapie oder deren Kombination entstehen. Im Verlauf der Studie wurden signifikante Verringerungen des BMI (von 23,9 auf 21,0 kg/m²) und der Serumproteinwerte (von 7,4 auf 6,6 mg/%) beobachtet. Es wurde festgestellt, dass diese beobachteten Verringerungen eng mit den Veränderungen des Volumens korrelierten. Sobald die Ergebnisse an die BMI-Veränderungen angepasst wurden, waren die Volumenveränderungen für SCM und PVM nach der Behandlung nicht mehr signifikant.

Die Ergebnisse dieser Studie unterstreichen, wie wichtig es ist, die Ernährung der Patienten vor, während und nach einer primären RCT genau zu überwachen und zu optimieren. Frühere Studien haben niedrigere Serumproteinwerte und einen niedrigeren BMI mit einer erhöhten Komplikationsrate bei Patienten in Verbindung gebracht, die sich später einer Salvage-Operation unterzogen. Unter Berücksichtigung von BMI-Änderungen wurden keine signifikanten Veränderungen des Muskelvolumens oder anderer radiologischer Merkmale, die auf eine Gewebefibrose hinweisen, festgestellt. Somit unterstützt diese Studie den bestehenden klinischen Konsens, dass der beste Zeitraum für eine Salvage-Operation nach einer RCT zwischen 6 und 12 Wochen liegt.

Lesen Sie die Originalpublikation hier.

[1] Santer, M.; Riechelmann, H.; Hofauer, B.; Schmutzhard, J.; Freysinger, W.; Runge, A.; Gottfried, T.M.; Zelger, P.; Widmann, G.; Kranebitter, H.; et al. Radiomic Assessment of Radiation-Induced Alterations of Skeletal Muscle Composition in Head and Neck Squamous Cell Carcinoma within the Currently Clinically Defined Optimal Time Window for Salvage Surgery—A Pilot Study. Cancers 2023

Ähnliche Inhalte

Ähnliche Inhalte

Ein Bild von Prof. Dr. Thomas Kröncke vom Universitätsklinikum Augsburg

Krebsversorgung durch Standardisierung stärken: Interview mit Prof. Dr. Thomas Kröncke über das BORN-Projekt des BZKF

Das Bayernweites-Onkologisches-Radiologie-Netzwerk (BORN) wurde am 1. August 2022 mit dem Ziel der Verbesserung der Krebsversorgung in Bayern durch…

Ein Computerbildschirm zeigt die Benutzeroberfläche von mint Lesion™, auf der die analytische Auswertung eines Scans zu sehen ist

Brainlab, Mint Medical und die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) gehen Kooperation ein

Brainlab und Mint Medical sind eine Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) und ihrem…

Ein Arzt und eine Ärztin schauen sich einen digitalen strukturierten Befund auf einem PC an

Studie bestätigt großen Bedarf an strukturierten Befundung in der Radiologie

Bei Freitext-Befundberichten besteht oft sowohl ein Mangel an inhaltlicher Substanz als auch an Klarheit. Dies führt dazu, dass überweisende Ärzte…