In einer explorativen Studie [1] haben Forscher des Universitätsklinikums Tübingen untersucht, ob CT-Texturanalyseparameter mit semiquantitativen 18F-FDG PET-Parametern sowie mit therapierelevanten Tumorzellenmutationen korrelieren, welche histopathologisch beurteilt wurden.
Das Gesamtüberleben von Patienten mit fortgeschrittenem Melanom ist immer noch begrenzt und könnte durch gezielte Therapien signifikant verbessert werden. Der Therapieerfolg hängt jedoch vom Mutationsstatus ab, und die einzelnen Behandlungen beruhen auf der genomischen Analyse der Tumorzellen - was eine Biopsie und eine zeitaufwändige histopathologische Beurteilung erfordert. Daher ist "jedes bildgebende Verfahren, das Informationen über den Mutationsstatus liefert, ein enormer Vorteil beim Melanom, das für seine schnelle Ausbreitungsgeschwindigkeit bekannt ist", erklärte Prof. Dr. Klumpp.
Gegenwärtig liefert das 18F-FDG-PET/CT die genauesten Ergebnisse für das Staging, das Follow-Up und die präoperative Beurteilung von Patienten mit fortgeschrittenem Melanom. Dennoch hat sich die CT-Texturanalyse als nützlich für die Gewebecharakterisierung, für die Vorhersage des Mutationsstatus und der Patientenprognose in der onkologischen Bildgebung bei verschiedenen Tumorentitäten erwiesen.
"Diese retrospektive Studie überprüfte mögliche Korrelationen zwischen CT-Parameter und die Mutationsmerkmale des metastasierenden Melanoms in der Histopathologie", erklärten die Autoren.
Es wurden Datensätze von 66 Patienten mit einer Metastase (53 Patienten) oder mehreren Metastasen (13 Patienten) ausgewertet. mint Lesion™ wurde verwendet, um die größte Metastase bei jedem Patienten zu beurteilen und folgende Parameter zu extrahieren:
- CT-Texturparameter (Dichte, Standardabweichung (SD), Kurtosis, Skewness, Mittelwert der positiven Pixel (MPP), Uniformität der Verteilung der positiven Pixel (UPP), Entropie und Uniformität) und
- Semiquantitative 18F-FDG-PET-Parameter (Volumen sowie Mean Standardized Uptake Value (SUVmean) und Peak Standardized Uptake Value (SUVpeak)).
Die Gewebeproben wurden auf das B-RAF-Gen, das NRAS-Gen und dem Wildtyp analysiert.
Eine negative Korrelation ergab sich für die Standardabweichung mit dem SUV-Peak (rho -0,292, p 0,017) und es wurden keine Beziehungen zwischen den anderen Parametern der CT-Texturanalyse und den semiquantitativen 18F-FDG-PET-Parametern gefunden.
Die SD korrelierte mit dem SUV-Mittelwert in der BRAF- (rho 0,432, p 0,050) und NRAS-Mutationsgruppe (rho -0,742, p 0,008). Sie korrelierte auch mit dem SUV-Peak in der NRAS-Mutationsgruppe (rho -0,790, p 0,003) und bei Wildtyp-Patienten (rho -0,427, p 0,033).
"CT-Texturparameter können den diagnostischen Wert des 18F-FDG-PET/CT für Stoffwechselinformationen bei Melanompatienten nicht ersetzen", folgerten die Forscher. "Groß angelegte prospektive Studien mit äußerst standardisierten Einschlusskriterien, Scannertypen und Protokollen könnten helfen, potenziell klinisch relevante Assoziationen von CT-Texturanalyseparametern mit Tumoreigenschaften zu identifizieren.“
[1] Olthof S. C., Krumm, P, Weichold, O., Eigentler, T., Bösmüller, H., la Fougère, C., Pfannenberg, C., Martus, P., Klumpp, B. CT texture analysis compared to Positron Emission Tomography (PET) andmutational status in resected melanoma metastases
, European journal of Radiology, Vol. 131, Oct 2020, doi.org/10.1016/j.ejrad.2020.109242